Schlusswort
In einem Brief sagte jemand, daß es schon außergewöhnlich ist, seine Vorfahren soweit zurück zu kennen. Darüber sind wir auch sehr glücklich und ein wenig stolz. Und wir können auch gut damit leben und umgehen, selbst dort, wo unsere Präsenz aus aktuellem Anlaß heute nicht unbedingt Begeisterung auslöst. Vielleicht war die Familie in der jüngeren Vergangenheit auch zu bescheiden und unauffällig, wie auch immer, die Spur derer von Meseberg und die ihrer Nachkommen ging wohl vorübergehend verloren. Da die Fundstellen sich auch gewaltig streuen und der Abgang vom Grafentitel zum einfachen Landadel nicht unbedingt im Gotha nachzulesen ist, erschwert die Suche schon erheblich.
Für Schloß Meseberg war die Erhebung zum Gästehaus der Bundesrepublik das Beste, was diesem Gebäude passieren konnte. Ein Dornröschen-Glück der Gegenwart. Der Besucher erhält den Eindruck, der Dichter Fontane hätte soeben den Schloßherrschaften einen Besuch abgestattet und die Herrschaften kämen gleich zurück! Für unsere Familie eine neue Erfahrung, der Name Meseberg ist durch die Medien fast täglich in unseren Ohren.
Leider entdeckten wir bei unseren Recherchen auch einiges Unerfreuliches. Zum Beispiel fehlt in Altenrode ein Kirchenbuch für den Zeitraum 1690 bis 1720, die Figur an der Kirche in Meseberg bei Osterburg weist starke Beschädigungen auf, auch fehlt dort im Kirchenschiff eine Holztafel mit dem Wappen und ein Silberkelch mit der Gravur "Meseberg", und eine Urkunde aus dem Jahr 1641 - als Fotokopie in den Unterlagen der Luthergemeinde in Bad Harzburg - ist im Landeskirchenarchiv Wolfenbüttel nicht auffindbar. Vielleicht haben die Umstände um die Familie oder auch die Kriegsgeschehnisse dieses verursacht. So wurde das Archivmaterial des Forschers Paul Meseberg in Berlin Opfer einer Bombennacht des zweiten Weltkrieges. Aber auch Geschehnisse in der jüngsten Zeit sollten nicht unerwähnt bleiben, wie z.B. der Informationsfluß zwischen Bauherrn und der zuständigen Denkmalschutzbehörde für Brandenburg für den Neubau eines Hotels unmittelbar neben dem Schloß Meseberg (Barock).
Zum Schluß unsere große Bitte:
Für Hinweise, Fragen, Informationen, Veranstaltungen, neue Erkenntnisse, Entdeckungen etc. haben wir auf dieser Homepage ein GÄSTEFORUM eingerichtet und bitten alle Interessierten, davon Gebrauch zu machen. Wir selber werden die Homepage ständig aktuallisieren.
Danke an alle Besucher dieser Seite.
Familie Anna-Leena und Uwe Meseberg.
Nachtrag:
Schlüsselfigur bei den Spitzenahnen ist Amulrad, die einerseits durch ihre erste Ehe mit Ekbert von Harbke den Namen MESEBERG auf ihre weibliche Nachkommen übertrug und andererseits durch ihre zweite unkanonische Ehe mit Dietrich II. von Ammensleben den Namen AMMENSLEBEN an beider Kinder weiter vererbte.
Ihr Großvater Milo erschlug aus Eifersucht den ersten Ehemann der späteren Kaiserin Gisela von Schwaben und Burgund, ihr Onkel krönte als Papst Gisel's Sohn Heinrich zum Kaiser, der wiederum vom Onkel ihres zweiten Ehegatten (Hermann I. von Salm als Gegenkönig zum Kaiser) bekämpft wurde.
Dietrich von Ammensleben (Dedi) hatte mit Amulrad's Tochter Bia einen Sohn, der den Familiennamen der Mutter trug und den Rittersitz MESEBERG bei Osterburg gründete. Auf dem Grund eines weiteren Rittersitzes bei Gransee entstand später Schloss Meseberg. Dietrich II. und Amulrad gründeten Kloster Ammensleben, ihre Enkelin Bia heiratete Gebhard II. von Konradsburg (Burg Falkenstein). Hier entstand der Sachsenspiegel. Inwieweit eine weitere Nachkommenschaft durch eine Beziehung einer weiteren Tochter der Amulrad mit Gebhard von Querfurt bestand, ist nicht nachgewiesen.
Noch heute weisen die vorgenannten historischen Baudenkmäler auf eine bedeutende Vergangenheit der Familie hin, die heute durch den über Jahrhunderte erfolgten gesellschaftlichen Abstieg hier nur symbolische Beziehung hat. Die Familie stand im 11. Jhd. n. Chr. im engsten Umfeld der Herrscher, ohne aber selbst eine solche Rangordnung bekleidet zu haben.
Der durch die Familienforschung zusammengetragene Nachlass wird in eine Stiftung einfließen, über alle gesammelte Daten mit neuen ergänzenden Erkenntnissen erscheint eine weitere Chronik in Buchform.
Anna-Leena und Uwe Meseberg im Oktober 2019
Rittersaal Burg Trifels |
Hermann I. von Salm |
Burg Trifels |
Derzeitiger Endstand unserer Forschung über den Ursprung der Familie von Meseberg
Aktueller Stand im Februar 2021
Nach unseren neuesten Auswertungen der genealogischen Reihenfolge der Familie von Meseberg im Mannesstamm ist die Abstammung zum Adelsgeschlecht von Salm am ehesten zutreffend. Ekbert von Harbke&Meseberg's Tochter Bia war nicht mit Dietrich II. von Ammensleben bzw. einem Bruder von ihm verheiratet, sondern mit dem Sohn des Gegenkönigs Hermann I. von Salm, nämlich Dietrich von Salm (Dedi). Beider Sohn Gebhard führte nicht den Familiennamen des Vaters (von Salm), sondern den der Mutter (von Meseberg), der ja durch Ekbert's Heirat mit Amulrad in die Familie von Ammensleben getragen wurde. Bia's Ehe mit Dedi war nur von kurzer Dauer, Gebhard wurde erst nach dem frühen Tod seines Vaters geboren. Eine andere Vaterschaft scheidet aus, weil keine weitere Person in Frage kommen kann (z.B. ein Stiefbruder von Dietrich II.). Auch ein Kind aus einer Liebschaft einer der Klosterschwestern von Bia ist unwahrscheinlich.
Gebhard von Meseberg setzt also die Linie von Salm als Namensträger derer von Meseberg fort. Durch die direkte Abstammung von der Sippe der Wigeriche lässt sich der Stammbaum bis in das Jahr 893 n. Chr. nachverfolgen. Der Analisto Saxo bezeichnet die gesamte Sippe als die Nachkommenschaft Karl's des Großen.
Derzeit sind weitere Forschungsergebnisse kaum noch zu erwarten; alle uns bekannten Fundstellen sind erschöpfend ausgewertet. Neuere Erkenntnisse bzw. Begebenheiten werden gesammelt und später in einer Nachfolgeseite veröffentlicht. Insoweit ist die derzeitige Publikation abgeschlossen.
Uwe Meseberg
Auszug aus dem Annalibus Saxonia für 1040 n. Chr.:
Hanc igitur Amulradam prius duxit uxorem Ekbertus de Hertbike & Mesburge . . . .
Bia nuplit cuidam, cujus nomen Dedi fuir . . . .
Fußnote für Dedi:
Qui natus ex forore Hermanni Regis feu anti Cafaris, ita mox.
Skizze aus Fontane`s Notizbuch